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Weitsichtige und kooperative Steuerung
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Schutz von Grünflächen und Gärten

Durch den massiven Zuzugsdruck werden immer mehr Grünflächen einer meist sich wenig in das gewachsene Stadtbild Maximalbebauung geopfert. Durch den Wegfall der Gartenstadtsatzung und die Novellierung der Bayerischen Bauordnung werden nun einer zügellosen Verdichtung und der damit verbundenen Entgrünung Tür und Tor geöffnet. Es genügt nicht, wenn nur noch ein paar Parks existieren, auch Straßengrün und Gärten sind lebensnotwendig für Mensch und Tier. Die Stadt muß mehr Mut zeigen und nicht aus Angst vor Klagen von Bauträgern sämtliches Gartengrün opfern, anstatt den schwarzen Peter stets anderen zuzuschieben. Wieviel soll denn noch zubetoniert werden, bis endlich gehandelt wird?

Schlagworte: Stadtbild, Verdichtung, Zuzug, Grünflächen, Lebensqualität
52 Teilnehmer/innen unterstützen den Vorschlag
4 Teilnehmer/innen sind neutral
4 Teilnehmer/innen lehnen den Vorschlag ab

Erklärung: Die Bewertung dient der Ermittlung der besten 10 Ideen. Weitere Infos dazu in den „Häufigen Fragen“.

Kommentar Nr. 13

Antwort der Verwaltung

13

Sehr geehrte/-r nunki,

vielen Dank für Ihr Statement, mit dem Sie die aktuelle Gartenstadtdebatte aufgreifen. Die Problematik besteht darin, dass es sich bei der von Ihnen angesprochenen Bautätigkeit in aller Regel um die Ausschöpfung bestehender Baurechte handelt, die nicht einfach eingezogen oder eingefroren werden können.
Die Einschätzung, dass diese Bautätigkeit zu einer „zügelosen Verdichtung“ führen würde, teilen wir nicht. Der jetzt so oft kritisierte § 34 BauGB erlaubt keineswegs eine ungebremste Entwicklung. Vielmehr müssen sich die Bauvorhaben in den jeweiligen Bauquartieren an der Bebauung in der näheren Umgebung orientieren; natürlich bestehen hier auf vielen Grundstücken noch Baurechtsreserven, die eine verdichtende Bautätigkeit erlauben. Die bestehenden Baurechte zu negieren oder einzuziehen, halten wir aber für nicht für einen erfolgversprechenden Weg.
Die Vorbilder für die heutige Bebauung stammen vielfach schon aus den späten 70er und 80er Jahren. In den frühen 90er Jahren hat der Gesetzgeber mit dem Wohnungsbau-Erleichterungsgesetz das Bauen in Bestandsgebieten nochmals deutlich angeregt. Die Viertel sind damit auch durch diese Bebauung geprägt. Dieses Rad kann man nicht einfach zurückdrehen.
Das Referat für Stadtplanung und Bauordnung ist der Meinung, dass die sorgfältige Anwendung der bestehenden Instrumente durchaus geeignet ist, die städtebaulich hohe Qualität der ehemaligen Einfamilienhausgebiete bewahren zu helfen. In diesem Kontext sorgen vor allem die Baulinienpläne, mit denen diese Gebiete seinerzeit erschlossen wurden, mit der Festsetzung durchgrünter Vorgartenzonen, für eine stabiles städtebauliches Grundgerüst, das auch künftig die Gartenstadtbereiche als lebenswerte Viertel und gute Adresse prägen wird.
Was die Gebäudeabstände betrifft, so haben Sie recht: Leider wurde die sogenannte Gartenstadtsatzung, mit der die Stadt für größere Bereiche die seitlichen Gebäudeabstände erweitern wollte, vom Gericht aufgehoben. Dafür ist es der Stadt und dem Bayerischen Städtetag gelungen, den Vorstoß der Bayerischen Staatsregierung, die Abstandsflächen im Zuge der Novellierung der Bauordnung nochmals deutlich zu verkürzen, zunächst abzuwehren. Der Vorschlag sah vor, die Abstandsflächen auf allen vier Seiten auf 0,4 H (Wandhöhe) zu verkürzen. Mit dieser Regelung wären nochmals deutliche Verdichtungsschübe ermöglicht worden. Die Regelung heute verlangt zumindest an zwei Gebäudeseiten volle Abstandsflächen. In diesen Gebäudezwischenräumen wird auch künftig Raum für nennenswerte Neupflanzungen sein.
Aufgrund verschiedener Bürgerversammlungs-Empfehlungen und entsprechenden Anträgen der Münchner Bezirksausschüsse, wird das Referat für Stadtplanung und Bauordnung die Problematik systematischer aufbereiten. Dabei werden auch die Ansätze, die in anderen Kommunen verfolgt wurden, analysiert. Über die Ergebnisse wird dem Stadtrat berichtet werden.

Mit besten Grüßen,
Referat für Stadtplanung und Bauordnung, Lokalbaukommission

Kommentar Nr. 1

Wachstumsgrenzen - Umlenken von Siedlungsströmen

1

Das sehe ich auch so! Man kann dem Siedlungsdruck auch nicht mit mehr Bebauung und höheren Gebäuden begegnen..., und dann? Vielmehr sollte man sich Gedanken darüber machen, wieviel Wachstum diese Stadt verträgt und wie man Siedlungsströme umlenken kann!

Kommentar Nr. 2

Grünflächenversorgung

2

Frau Merk war einigermaßen überrascht als eine Wortmeldung auf der ersten Perspektive München Veranstaltung die mangelnde Grünflächenversorgung Münchens anmahnte.
Bei den öffentlichen Grünflächen, Isar, Englischer Garten usw. liegt München auf einem respektabelen 4ten Platz. Wobei die Stadt ernsthaft die Theresienwiese als Grünfläche führt!
Bezieht man aber die privaten Grünflächen mit ein rutscht München sogar in der Gesamtschau auf den 14ten Platz von 14 betrachteten Städten zurück. Demgegenüber steht natürlich das München die dichtest besiedelte Stadt Deutschlands ist, bezogen auf die bebaute Fläche, nicht auf das Stadtgebiet! (UrbanAudit Eurostat)
Bedeutet schlicht dass die Stadt eigentlich keinen einzigen Quadratmeter mehr versiegeln darf!

Kommentar Nr. 3

grün ist nicht gleich grün

3

ja, aber nicht wenn die einzige Grünfläche die auf einer Tiefgarage ist. Der Boden muss sozusagen komplett durchgängig sein. Und wenn die Grünfläche nur aus Rasen und wenigen Bäumen besteht ist es zwar schon gut hilft aber vielen Tieren nichts, für Kinder ist es zudem langweilig.

Kommentar Nr. 4

Nachfrage der Moderation: Innovate Ansätze?

4

Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer,

vielen Dank für die spannende Diskussion. Was sehen Sie denn für Möglichkeiten, angemessene Grünflächen zu erhalten oder evtl. zu erweitern, und gleichzeitig ein ausreichendes Wohnangebot zur Verfügung zu stellen? Kennen Sie vielleicht innovative Ansätze aus anderen Städten?

Herzliche Grüße,
Jan Korte (Moderation)

Kommentar Nr. 5

Wohnmodelle anderer Städte

5

Ich kenne nur von Freiburg/Horben das sogenannte Einheimischenmodell, das es ermöglicht, dass nur "Einheimische" mit Familie vor Ort zu günstigen Konditionen bauen können. In einer Lage, in der man sicher Wucherpreise für Zweitwohnungsbesitzer bekommen hätte.
Wenn München es nicht schafft sich seine grüne Attraktivität und seine stadtbildprägenden Gartenstädte zu erhalten, und dem Wachstumsgedanken ungezügelt freien Raum lässt, dann gibt es sicherlich irgendwann auch keine Probleme mehr mit günstigen Mieten in verlärmten Lagen, wie das Stadträtin Rieke propagiert.
Ich unterstütze voll und ganz die vorgenannten Kritikpunkte und schlage vor wieder eine Gartenstadtsatzung einzuführen, um wertvolle Grünflächen für Stadtklima und Stadtbild zu schützen. München muss sich gut überlegen, wie weit eine Stadtverdichtung gehen darf ohne sich selbst aufzugeben.
Ich darf noch auf meine Idee der "Umsetzung klimaverträglicher Verkehrskonzepte vor weiterer Verdichtung" hinweisen (Liste ca. Punkt 59) und um Unterstützung bitten.

Kommentar Nr. 6

Kooperative Steuerung der Siedlungsverdichtung

6

Bei der zukünftigen Siedlungsverdichtung gilt es zwei Schwerpunkte zu berücksichtigen, die auch von der Stadt als Ziele zumindest auf dem Papier stehen:
1. Anlehnung an bestehende Strukturen (Gartenstadtcharakter)
2. Verdichtung nur, wenn klimaschonend und attraktiv erschlossen werden kann.
Im Beispiel Neuplanung Paul-Gerhard-Allee ist weder die angrenzende Bebauung bzw. deren Dichte aufgenommen, noch ist geplant diese Insellage an die S-Bahn anzuschließen, und das obwohl das Gebiet an zwei Seiten von Gleisen umschlossen ist.
Es wird Bauträgern Bauland zur Verfügung gestellt ohne eine Erschließung zugunsten bestehender Anwohner zu fordern. Seit Jahren waren sinnvolle Planungen a) ein Anschluss des neuen Gebietes direkt an die NUP (um endlich die bestehenden Wohngebiete zu entlasten) und b) Anschluss der NUP direkt an die A 8 über die Pippingerstraße NEU c) eine S-Bahn Station.
Da all dies Kosten verursacht werden bestehende grüne Wohngebiete weiter mit Lärm und Abgasen belastet, die ursprüngliche Zielsetzung ist aufeinmal überflüssig. Wenn ein Tunnel als Direktanschluss an die NUP zu teuer ist, gibt es immer noch die Möglichkeit nach Alternativen wie z.B. einer Brücke ernsthaft zu suchen. Eine Radbrücke soll sowieso entstehen, wieso dann nicht gleich richtig? Die Hälfte der zu überbrückenden Gleise sind nicht in Gebrauch, somit muss so eine Brücke keine übermäßige Spannweite haben. Die Versprechen an die bestehenden Wohngebiete sind einzuhalten.

Kommentar Nr. 7

Kooperative Steuerung II

7

Die Lebensqualität der bestehenden Wohnviertel sollte genauso ernst genommen werden wie die der neuen Wohngebiete. Es macht keinen Sinn dort Lärmgrenzlinien einzuhalten und im Gegenzug diese im Bestand, da ja kein MUSS, zu überziehen.
Wieso ist es möglich eine NUP für ca. 50 Mio zu bauen, und weder den seit Jahren versprochenen Anschluss an das neue Wohngebiet zu schaffen, noch den dringend notwendigen Anschluss an die Autobahn? So bleiben ein 50 Mio- Bauwerk Stückwerk und die seit 50 Jahren vertrösteten Anwohner dürfen weiter den Lärm des Durchgangsverkehrs ertragen. Ca. 130.000 qm Grünflächen werden verlärmt und sind nicht zur Erholung nutzbar.
Der sinnvolle Anschluss die Autobahn wurde über Jahrzehnte durch eine Trasse freigehalten und könnte mit den dann notwendigen Lärmschutzmaßnahmen so ausgeführt werden, dass kein einziger Anwohner beeinträchtigt wird. Eine Troglage würde sogar das Landschaftsbild weitgehend erhalten. Der nahe gelegene Würmgrünzug könnte aufgewertet werden, und damit auch historische Juwele wie die Blutenburg und St. Wolfgang. Das wäre solidarische Stadtplanung!

Kommentar Nr. 8

Schutz bestehender Grünflächen III

8

Es sollen ein komplett neues Siedlungsquartier mit ca. 4.500 neuen Bewohnern und ca. 1.440 Arbeitsplätzen entstehen, Schule, Sportplätze, Einkaufscenter etc.. all dies soll über eine dicht getaktete BUSlinie in den Bestandsstraßen an den S-Bahnhof Pasing angeschlossen werden. Der LKW Verkehr des ursprüngliche Gewerbegebietes wird zwar weniger, die Lärmbelastung wird aber durch die genauso lärmintensiven Busse locker wieder wettgemacht. Damit der Bus nicht im Stau steht (das zum Thema die Straßen wären aufnahmefähig genug) soll eine extra Busspur eingerichtet werden, die weitere Versiegelung auf Kosten der bestehenden Vorgärten bedeutet. Das heisst aber auch, dass der Lärm, der jetzt schon an der Grenze von 70 dB ist noch näher an die bestehenden Wohngebäude heran rückt und mehr wird. Das entspricht in keiner Weise den Zielen der Stadt München, wie sie auf dem Papier stehen! Der Schutz bestehender Wohngebiete sollte gleiche Priorität haben!

Kommentar Nr. 9

PGA: Bauträger bauen zu Lasten bestehender Wohngebiete - ohne akzeptables städt. Verkehrskonzept

9

Seit 45 Jahren warten wir Anwohner der Nusselstraße in Pasing auf die Anbindung des Gewerbegebiets Paul-Gerhard-Allee an die Landsberger Straße.
Seit 45 Jahren ertragen wir den zunehmenden LKW-Verkehr, immer in Erwartung des versprochenen Tunnels.
Seit einiger Zeit werden mehrere Betriebe abgesiedelt, aber keinesfalls alle. Dafür soll ein neues Wohngebiet für 4500 (!) Menschen + 1400 Arbeitsplätze entstehen.
Aber: Tunnel zur Landsberger Straße wurde vom Stadtrat gestrichen,
S-Bahn-Halt für dieses Gebiet wurde gestrichen. U-Bahn-Halt wieder in weitester Ferne!
"Verkehrserschließung" soll durch eigenen PKW oder öffentl. Busse erfolgen.
Dann haben wir in der Nusselstraße BUSSE statt LKW!
Der ganze zusätzliche Verkehr wird sich also auch noch durch die seit Jahrzehnten lärmgeplagte Nusselstraße quälen. Um diesen Siedlungs-Sack ans S-Bahn-Netz anzubinden, sollen Shuttle-Busse zum Bhf Pasing eingesetzt werden, mit einer zusätzlichen Busspur in der Nusselstraße. Woher soll der Platz für diese Busspur kommen?
Soll in dieser Straße noch das letzte bisschen Grün der Vorgärten durch Enteignung vernichtet werden? Die Anwohner wären dann noch stärker dem Lärm + Dreck ausgesetzt.

Gut, die Stadt braucht Wohnungen. Aber wenn die Stadt an geeigneten Zufahrtsstraßen und vernünftigen öffentl. Verkehrsanbindungen sparen will, darf ein so großes Wohngebiet nicht einfach gebaut werden!

Kommentar Nr. 10

BürgerInnen brauchen neue, zusätzliche Plätze zum Gärtnern

10

München wird als grün geliebt und empfunden,- z.B. weil es wunderbare, gepflegte Parks hat. Aber diese NahErholungsräume können im wesentlichen 'nur' passiv genutzt werden- zum Spazieren, Laufen, Spielen, Sonnen...
Es gibt zu wenig Orte für Bürgerinnen und Bürger, die sich aktiv gärtnerisch betätigen wollen. Die Nachfrage und das Interesse steigen und werden steigen, je höher z.B. Benzinpreise werden. Die Förderung der Möglichkeit zur Selbstversorgung kann Armut und Arbeitslosigkeit lindern helfen und z.B. auch älteren Menschen Betätigungsraum bieten.
München hat da durchaus eine Tradition, die wiederbelebt werden könnte (Rumford-Gärten)!

Kommentar Nr. 11

Schutz sensibler Wohngebiete

11

Bitte auch diese Idee "Schutz sensibler Wohngebiete" unterstützen. München muss dringend seinen Charakter bewahren, der sich auch in den grünen Randgebieten niederschlägt. Der zunehmende Siedlungsdruck ist zu hinterfragen und wesentlich gezielter zu steuern. Je mehr Verdichtung, desto mehr Verkehr und Belastung für die bestehenden Anwohner, das ist nicht gerecht und solidarisch.

Kommentar Nr. 12

Einladung zum MitDenken, MitReden und vielleicht auch MitPlanen: Nord-Ost-Forum im ÖBZ am 25. Mai

12

Im vergangenen Jahr hat unser Münchner Oberbürgermeister Christian Ude ein gut 360 Hektar großes Gebiet östlich der S-Bahn-Trasse (S 8) zum "Entwicklungsgebiet" erklärt.

Aufmerksamen Leser/innen der weiter reichenden Informationen hinter dieser Grundlagen-Seite http://muenchen-mitdenken.de/informieren wird es aufgefallen sein:
Bis 2030 ist mit einem Zuzug von etwa 155.000 Menschen nach München zu rechnen, in der weiten S-Bahn-Region mit zusätzlich 150.000 Menschen. Für diese mehr als 300.000 Menschen fehlen die eigentlich notwendigen 150.000 Wohnungen derzeit auf alle Fälle.
Wo gibt es überhaupt noch freie Flächen für einen neuen großen Wohnungsbau-Kraftakt?

Auf den "weißen Flächen" am Stadtrand scheint es noch freie Bau-Plätze zu geben und derzeit wird ja auch im Münchner Westen in Freiham für 20.000 Menschen ein neuer (moderner?) Stadtteil geplant und gebaut.
Wer war da schon mal draußen und hat sich das angeschaut?
Wem gefällt das?

Die Münchner Kreisgruppe des Bund Naturschutz in Bayern e.V. stellt hierzu diese Frage:
Ois zuabaun?

Zum MitDenken bei dieser Frage gibt es jetzt einen wichtigen Termin:
Am 23. Mai soll im ÖBZ beim Nord-Ost-Forum das Thema "Wachstum, Dichte und Qualität – wie verträgt sich das?" diskutiert werden.
http://www.oebz.de/default.asp?Menue=2&Terminrubrik=10&TerminSubRubrik=1...
Diskutieren Sie bürgerschaftlich interessiert mit, denn die Münchner Zukunft braucht viele aktive MitDenker/innen.

Herbert Gerhard Schön, Johanneskirchen