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Natürlich gibt es in München noch Naturflächen - auf etwa 10 % des Stadtgebiets ( http://www.stmug.bayern.de/aktuell/presse/detailansicht.htm?tid=12409 ) haben wir den Englischen Garten, den Nymphenburger Schlosspark, die Aubinger Lohe, den Rest vom Allacher Wald, noch ein Stück der ehemals riesigen Fröttmaninger Heide, das Hartlholz, das Schwarzhölzl, der Finanzgarten, die Auen-Reste an der kleinen Isar, . . .
Und innerhalb der Münchner Stadtparks (Flaucherpark, Luitpoldpark, Ostpark, Westpark, . . . ) gibt es natürlich auch richtige Biotop-Flächen, echte "Stadt-Wildnis" also. Ansonsten bestimmen jedoch regelmäßig gemähten Rasenflächen mit darauf herumstehenden Bäumen das klassische Bild gepflegter Parkanlagen in München.
Aber auf heute schon über 50 % der Münchner Stadtfläche versiegeln Gebäude und Straßen die Bodenoberfläche und mit jedem neu gebauten Haus verschwindet wieder das nächste Stück offener Bodenfläche. Dieses Problem des anhaltenden Flächenverbrauchs beschäftigt die Politik schon unzähligen Jahren ( http://www.tlug-jena.de/imperia/md/content/tlug/abt1/v-referate/2009/hen... + http://www.stmug.bayern.de/umwelt/boden/flaechensparen/daten.htm ), etwas dagegen zu unternehmen, scheint jedoch sehr schwer zu sein.
Um nun zumindest die ökologische Lebensqualität des Münchner Stadtraums zu erhalten und zu sichern, muss mit gezielten Maßnahmen einer "Ökologischen Stadtverwilderung" auf kleinen und großen Freiflächen angesetzt werden. Jetzt!
39 | Teilnehmer/innen unterstützen den Vorschlag |
3 | Teilnehmer/innen sind neutral |
7 | Teilnehmer/innen lehnen den Vorschlag ab |
Erklärung: Die Bewertung dient der Ermittlung der besten 10 Ideen. Weitere Infos dazu in den „Häufigen Fragen“.
Klimaforscher, Grün-Experten und Ökologen diskutierten am 21. Oktober 2010 im „Technischen Rathaus“ des Münchner Baureferats über die Auswirkungen des Klimawandels auf das städtische Ökosystem sowie über Anpassungs- und Steuerungsmöglichkeiten:
In einem Hauptreferat beschrieb Prof. Dr. Dr. Peter Höppe (der Leiter der Bereiche Geo-Risiko Forschung und Corporate Climate Centre der Munich Re) die voraussichtlichen Folgen des Klimawandels global und infolge auch für eine mitteleuropäische Großstadt wie München.
In der anschließenden Podiumsdiskussion waren die Themen-Beiträge von
Prof. Gerd Aufmkolk (Landschaftsarchitekt, Mitinhaber des Büros WGF Landschaft, Landschaftsarchitekten GmbH), Prof. Dr. rer. hort. Hartmut Balder-Beuth (Hochschule für Technik Berlin), Prof. Dr. Josef Helmut Reichholf (ehem. Sektionsleiter Ornithologie an der Zoologischen Staatssammlung München) und Prof. Dr. Dieter Scherer (Leiter des Fachgebiets Bioklimatologie am Institut für Ökologie der Technischen Universität Berlin) ausreichend verständlich und als Moderator war der dritte Bürgermeister der Landeshauptstadt München, Hep Monatzeder auch mit einschlägig bekannten Fakten präsent.
Im Publikum saßen zahlreiche VertreterInnen der Münchner Stadtverwaltung, das Problem "Erholungsoasen oder Hitzestress - Stadtgrün im Klimawandel" ist also bekannt. Insofern müsste also Idee der "Ökologischen Stadtverwilderung" dort auf offene Ohren stossen. Jetzt brauchen wir in München Projekt-Flächen dafür.
. . . wenn der Rasenmäher nur noch seltenst benutzt wird, beispielsweise.
Der bundesweit aktive Verein NATURGARTEN e.V. ( http://www.naturgarten.org/ ) hat die langjährigen Erfahrungen seiner naturnah gärtnernden Mitglieder konzentriert verfügbar und für alle interessierten Menschen kann ich diesen Verein als wichtigsten Informations-Kontakt zum "UmDenken" empfehlen.
Ebenso hilfreich für alle privaten und öffentlichen Stadtverwilderer ist der Kontakt zum "Netzwerk Blühende Landschaft" ( http://www.bluehende-landschaft.de/ ) und ein konkretes Netzwerk-Beispiel im Münchner Großraum ist in der Gemeinde Haar schon seit vielen Jahren lebendig wirksam:
http://www.naturgarten.org/presse/urbane_standorte/bluehende_gruenflaechen/
"Der Klimawandel stellt neue Anforderungen an die Stadtbegrünung"
http://www.nua.nrw.de/nua/var/www/downloads/08_sten_gillner.pdf
"BÄUME und Pflanzen lassen Städte atmen"
http://die-gruene-stadt.de/wp-content/uploads/2011/01/pdf-Baueme-und-Pfl...
Warum wird dann die Wohnraumbebauung von der Stadt so gefördert?
Haben wir Wohnungsnot?
Die Menschen, die hier leben sollen sicher ausreichend Wohnraum haben, aber muss für einen fiktiven zukünftigen Bedarf hin gebaut werden, was doch nur dazu führt, dass immer Menschen hier in die Stadt nziehen wollen und damit die Lebensqualität entsprechend mindert?
Muss München unbedingt eine Magalopolis werden?
Der Circulus vitiosus kommt dadurch bestens in Gang: Immer mehr Wohnungen für immer mehr Menschen, die immer mehr Arbeitsplätze brauchen, so dass immer mehr Firmen hier ihre Niederlassung errichten.
Es gibt deshalb ernsthafte Stimmen, diesen Teufelskreis durch Unterlassung von Zuzugswerbung zu unterbrechen. Auch das Wachstum von Städten darf nicht unbegrenzt sein!
Es gibt genügend Regionen, die auch attraktiv sind und die Zuzug von Menschen und Firmen brauchen, um nicht zu Tode zu schrumpfen.
. . . aber diese Zeiten sind halt einfach vorbei. Es gibt auch keine Zugbrücken zum Hochklappen mehr, dafür aber einige Stadtoberen (Magistrat) und wirtschaftlich interessierte Gruppen (Kaufleute), die unser neues globales Münchner Flughafen-Tor noch einmal etwas vergrößern wollen. Weil die 11 Millionen Touristen-Übernachtungen von 2011 vielleicht auch noch nach einem Mehr an "gesundem Wachstum" verlangen?
Frau oder Herr Schelbert,
zu Ihrem letzten Satz "Es gibt genügend Regionen, die auch attraktiv sind und die Zuzug von Menschen und Firmen brauchen, um nicht zu Tode zu schrumpfen." bleibt mir nur eine echt wahre und deshalb sehr böse Erwiderung: Jeder ist sich selbst der Nächste.
Weil dem leider so ist, planen auch Kommunen nur für sich alleine und am Besten dann auch noch gleich zum Nachteil für die Nachbargemeinden:
Die Münchner Mülldeponie und das Klärwerk im Norden - der Geruch den Garchingern.
Das CAMPEON von Infineon in Neubiberg - die Verkehrslasten bei den Hachingern.
Jetzt der dritte "Münchner" IKEA-Standort in Feldkirchen, neben dem XXXLutz in Aschheim - das Samstags-Verkehrs-Chaos für alle Nachbargemeinden drumherum.
Um diesem kommunalen Nachbarschafts-Kannibalismus entgegenzuwirken, gibt es eigentlich das (an und für sich auch sehr vernünftig gedachte) Instrument der übergeordneten Landesplanung - hier also: Der Freistaat Bayern. Im wirklichen Leben können Sie aber alle Ideen und Leitlinien dazu in der groß-politischen Pfeife rauchen.
Das mit dem "realtiv frei" hat ja viel Haken und Ösen. Wer keinen ordentlich bezahlten Job in seiner Heimatregion findet, liest die Münchner Stellenanzeigen wie eine Frohbotschaft. Die Ernüchterung folgt dann aber spätestens beim Lesen des Immobilien-Teils.
So ensteht schon einmal ein Teil des Nachfrage-Drucks "Ich würde aber trotzdem gerne in München arbeiten und wohnen wollen."
Wenn dann eine Firma wie die LINDE AG mit 2.000 bis 3.000 MitarbeiterInnen den Konzern-Sitz von Wiesbaden nach München verlegt, weil sich der Vorstandsvorsitzende noch aus seiner Zeit als BMW-Manager "hier emotional verwurzelt" fühlt, hat die Münchner Stadtpolitik und -verwaltung keine Zugbrücke im Sinn, um einen solchen Zugewinn an Arbeitsplätzen und Gewerbesteuereinnahmen abwehren zu wollen. Und ein globales Unternehmen wie STARBUCKS verlegt jetzt seine Europa-Zentrale (mit 300 bis 400 MitarbeiterInnen) von Essen aus überwiegend unternehmerisch-strategischen Gründen nach München. Da wird dann auch nicht im Münchner Rathaus um Erlaubnis gefragt, sondern ein Makler beauftragt und (fast) jeder Preis gezahlt.
Selbst ohne weiteren Zuzugs-Druck haben wir in München noch einen Restbedarf an Wohnungs-Wachstum: Die letzten Jahrgänge der Baby-Boomer befinden sich jetzt im Familiengründungs-Endspurt, zeichnen sich dabei sehr oft als Doppel-Gutverdiener durch eine finanzkräftige Markt-Macht aus und verdrängen nur mit gelindem Skrupel gewachsene Nachbarschaften in Giesing oder im Westend. Jeder ist . . .
Stadtverwilderung ist toll. Aber ökologisch interessant wird sie nur, wenn die Entwicklung nicht durch Hundekot verfälscht wird. Mal ganz abgesehen davon, dass herumliegender Hundekot nicht nur für die Natur, sondern auch für die Menschen eine Zumutung ist!
Deshalb plädiere ich für die Aufstellung von Hundekot-Tütenspendern zum Beispiel entlang der sehr sensibel auf Nährstoffeintrag reagierenden Fröttmaninger Heide.
http://muenchen-mitdenken.de/vorschlag/liege-und-spielwiesen-fuer-hunde-...
Die stark düngende Hundescheiße ist ja generell ein Problem für alle Biotop-Flächen in München und für Magerrassen-Standorte der letzten Reste der Münchner Heide-Landschaft ganz besonders. Ein Muster-Beispiel dazu:
Die Nordheide (ehemals Panzerwiese genannt) am östlichen Rand vom Hasenbergl ist ein ausgewiesenes Naturschutzgebiet in FFH-Qualität = Flora-Fauna-Habitat.
Eigentlich müsste ich hier noch schreiben ". . . gewesen."
Denn zwischenzeitlich ist die offene Nordheide infolge der langjährigen "Nutzung" durch Hundebesitzer/innen mit der Scheiße ihrer Hunde derart massiv überdüngt worden, dass nun viele typische Magerrassen-Pflanzen der Heide-Landschaften im Norden Münchens zusehends verschwinden. Im Jahr 2005 war die Nordheide / Panzerwiese noch ein echtes Biotop
=> siehe Seite 71 hier http://www.ackermannbogen.de/attach/Gruenflaechen/2005%20gruenplanung_mu...
und heute fahren gewerbliche Hunde-Sitter über die Schleißheimer Straße an, parken nah am Rand der Nordheide und von hier aus geht es rein in die Wiese zum Ausscheissen lassen der Hunde. Was macht die Münchner Stadtverwaltung? Nichts.
Am Beispiel der Nordheide / Panzerwiese mit den neuen Quartier "Nordhaide" wären sinnvolle Maßnahmen zur "Ökologischen Stadtverwilderung" immer noch gut machbar - hier zum Nachlesen ab Seite 23:
http://www.lbv-muenchen.de/wir-ueber-uns/NaturschutzR.02.08.pdf
Im vergangenen Jahr hat unser Münchner Oberbürgermeister Christian Ude ein gut 360 Hektar großes Gebiet östlich der S-Bahn-Trasse (S 8) zum "Entwicklungsgebiet" erklärt.
Aufmerksamen Leser/innen der weiter reichenden Informationen hinter dieser Grundlagen-Seite http://muenchen-mitdenken.de/informieren wird es aufgefallen sein:
Bis 2030 ist mit einem Zuzug von etwa 155.000 Menschen nach München zu rechnen, in der weiten S-Bahn-Region mit zusätzlich 150.000 Menschen. Für diese mehr als 300.000 Menschen fehlen die eigentlich notwendigen 150.000 Wohnungen derzeit auf alle Fälle.
Wo gibt es überhaupt noch freie Flächen für einen neuen großen Wohnungsbau-Kraftakt?
Auf den "weißen Flächen" am Stadtrand scheint es noch freie Bau-Plätze zu geben und derzeit wird ja auch im Münchner Westen in Freiham für 20.000 Menschen ein neuer (moderner?) Stadtteil geplant und gebaut.
Wer war da schon mal draußen und hat sich das angeschaut?
Wem gefällt das?
Die Münchner Kreisgruppe des Bund Naturschutz in Bayern e.V. stellt hierzu diese Frage:
Ois zuabaun?
Zum MitDenken bei dieser Frage gibt es jetzt einen wichtigen Termin:
Am 23. Mai soll im ÖBZ beim Nord-Ost-Forum das Thema "Wachstum, Dichte und Qualität – wie verträgt sich das?" diskutiert werden.
http://www.oebz.de/default.asp?Menue=2&Terminrubrik=10&TerminSubRubrik=1...
Diskutieren Sie bürgerschaftlich interessiert mit, denn die Münchner Zukunft braucht viele aktive MitDenker/innen.
Herbert Gerhard Schön, Johanneskirchen
Antwort der Verwaltung
Hallo Herr Wiedebusch,
vielen Dank für Ihren Beitrag!
Die ökologische Bedeutung von Wäldern in Zusammenhang mit dem Klimawandel, insbesondere auch zur langfristigen Kohlendioxid-Fixierung, ist den zuständigen Stellen der Stadtverwaltung selbstverständlich bewusst. Aus diesem Grund wurde auf Vorschlag der städtischen Forstverwaltung die Schaffung neuer Waldflächen im Bereich der Landeshauptstadt und deren Umgebung als Klimaschutzmaßnahme vorgeschlagen und vom Stadtrat beschlossen. Auch bei der Festlegung der Entwicklungsziele von Ausgleichsflächen spielen Aufforstungen eine wichtige Rolle.
Mit besten Grüßen
Abteilung Grünplanung im Referat für Stadtplanung und Bauordnung