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Losgelöst von der Möglichkeit, hier eine neue Philharmonie bauen zu können, deren Notwendigkeit infrage stehen darf, möchte ich doch die Chance ansprechen, das Haus der Kunst als Gebäude, nicht als Institution, einem Neubau weichen zu lassen. Angeblich besteht hier ein Renovierungsstau von ca. 50 Mio EUR. Sollte man das Geld tatsächlich in den unglücklichen Riegelbau aus der Hitlerzeit stecken, der vielen auf dem Gemüt lastet und selbst die vergangenen Direktoren Vitali und Dercon merklich gealtert haben zu lassen schien, oder sollte man nicht vielmehr die Chance nutzen, das bröckelnde tausenjährige Reich hier mal tatsächlich der Zukunft weichen zu lassen. Zugegeben, das ist jetzt suggestiv geschrieben, aber ein leichter und beschwingter Neubau mit viel Glas und zum Englischen Garten hin geöffnet täte diesem Ort doch gut und könnte wieder ein Markstein für Münchner Architektur werden, wie das bislang uneingeholt nur dem Olympiagelände gelungen ist. Aber auch eine weniger markante und daher vielleicht preiswertere Architektur, wäre wohl immer noch besser als das bestehnde Gebäude. Sie könnte räumlich dem tatsächlichen Bedarf angepasst werden, so dass die bislang gegebenen Probleme der Raumnutzung entfielen. Ein Denkmal ist dies Gebäude in meinen Augen nicht und vor allem entstammt es einer Zeit, der wir keine Denkmäler setzen sollten! Als Baubeispiele bleiben hier thematisch konzentriert die Gebäude in der Arcisstraße!
7 | Teilnehmer/innen unterstützen den Vorschlag |
1 | Teilnehmer/innen sind neutral |
12 | Teilnehmer/innen lehnen den Vorschlag ab |
Erklärung: Die Bewertung dient der Ermittlung der besten 10 Ideen. Weitere Infos dazu in den „Häufigen Fragen“.
ehem. Hauptzollamt als neuer Ausstellungsraum, Jugendstil
Ein Freund von mir, Kunstmaler, brachte gerade, als wir die Idee diskutierten, wie es wäre, das Haus der Kunst abzureißen, die Idee ein, die Ausstellungsräume doch ins ehemalige Hauptzollamt an der Donnersberger Brücke zu verlagern. Der Chrame dieses Hauses aus der Zeit des Jugendstils bleibt der Öffentlichkeit bislang verborgen. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz! Ein Denkmal, das niemand wahrnimmt! Hier zöge Kunst zur Kunst! Zudem würde ein etwas grauer Stadtteil aufgewertet, etwas, was andere Städte sehr bewusst betreiben und betrieben haben, z.B. Barcelona mit dem Museum MNAC. Praktisch ist auch die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr (Donnersberger Brücke) und an den Mittleren Ring.
Bitte nicht noch ein Neubau
Denken Sie nicht, daß in dieser Ecke - besonders am Karl-Scharnagel-Ring zwischen Staatskanzlei und Maximilianstraße - nicht sowieso schon ausreichende Mengen dieser schmucklosen Betonkästen stehen? Schachtelgiganten, die wohl niemand als leichte und beschwingte Neubauten betrachtet, nur weil viel Glas verbaut wurde? München bekommt leider durch die vielen Neubauten immer mehr das Gesicht einer Retortenstadt, da ist man froh um jedes noch so kleine Bißchen an altem Gemäuer, das stehenbleiben darf, aus welcher Zeit es auch immer stammen mag.
Die optische Kälte und Langweile dieser Neubauten lässt das Haus der Kunst dagegen wie eine kuschelige Berghütte mit Kerzenlicht wirken!
Das bröckelnde HAUS DER KUNST abreissen?
Ich hätte jetzt als Kommentar-Überschrift auch "Das bröckelnde HAUS DER KUNST abreissen!" wählen können, um hierdurch auch gleich meine Wertung zu signalisieren. Wobei ich mir nicht wirklich vorstellen kann, dass dies (zu meinen Lebzeiten) noch geschehen wird. Für diesen Fall jedoch würde ich ausdrücklich die Wiederherstellung des vorherigen Zustands vor 1937 fordern, also die Reparatur des Englischen Gartens an dieser Stelle.
Nun scheint jedoch dieser neue Ideen-Beitrag nach dem Vorschlag "Gartenphilharmonie statt Isarphilharmonie" vom 18.04.2012 weiterhin auch Kunst-Freunde anzusprechen, die das HAUS DER KUNST als Münchner Museum gerne erhalten wollen. Und der fortgesetzte Wunsch vom "Münchenfreund", ein historisches Bau-Denkmal abreissen zu wollen, ist natürlich schon auch einer arge Provokation für viele andere München-Freunde.
Aber eine Alternative: Wie wäre es, das HAUS DER KUNST umzubauen?
Was ich mir zuletzt im Winter 2009/2010 gedacht hatte, als die südliche Museums-Fassade zum elementaren Teil der Ausstellung "so sorry" von Ai Weiwei wurde ( http://www.sueddeutsche.de/kultur/ai-weiwei-im-haus-der-kunst-der-pandab... ) und das HAUS DER KUNST zur politischen Projektions-Fläche gegen die Korruption der chinesischen Partei-Bürokraten wurde.
Oder zum allerersten Mal im Sommer 2005 mit dem Blumen-Dach von Paul McCarthy ( http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunst/paul-mccarthy-in-muenchen-di... ), . . .
Antwort: Nicht noch ein Neubau - ursprünglicher Zustand
Liebe ChristineB!
Haben Sie Dank, dass Sie Ihr Nein zu meinem Vorschlag mit einer Begründung versehen haben und damit auch diese Diskussion beleben! Letztendlich geht es ja um ein Ringen um Verbesserung! Ihre Kritik an den einfallslosen Riegeln am Karl-Scharnagl-Ring teile ich. Auch kann ich verstehen, dass sie gewissermaßen an einem liebgewonnenen Gebäude hängen! Auch ich bin von Kindesbeinen an immer wieder gerne ins Haus der Kunst gegangen, allerdings der Ausstellungen wegen! - Es ist ein altes Gebäude, das stimmt, nach vorne hin noch teillweise durch die Säulen belebt. Trotzdem bleibt es auch Denkmal, nicht Mahnmal, einer totalitären Zeit in Deutschland. Im Innern lastet das Gebäude auf der Kunst, zum Garten hin erfolgt ein brutaler Abbruch gegenüber der beschwingten Architektur dort. Aber sie haben Recht, wer garantiert uns, dass stattdessen etwas besseres gebaut werden würde. Aus meiner Sicht plädiere ich trotzdem noch für einen Abbruch, kann mich aber auch sehr dafür erwärmen, hier den Garten bis zur Straße zu ziehen, so wie es ursprünglich einmal war. (Dank an Hege Wiedebusch für die Idee!) Das würde die Prinzregentenstraße enorm aufwerten! Für die Kunst gäbe es Ausweichquartiere (z.B. das alte Hauptzollamt) oder man könnte neue schaffen (unterirdisch neben die alte Pinakothek)!
Abriss, Öffnung zum Garten mit breiter Treppe, Brunnen und Fontäne
Als Idee könnte ich mir auch gut den Abriss des Hauses der Kunst vorstellen, stattdessen auf dessen ganzer Länge zwei, drei Treppenstufen hinunter zum Garten, wo ein großer Brunnen ist mit Fontäne. Gerne können auch mehrere kleine Wassersäulen nebeneinander auch in zwei Reihen, die Säulenarchitektur des alten Hauses der Kunst aufnehmen. Das wäre ein echtes Entré für den Englischen Garten, ein Besuchermagnet und eine Öffnung des Schlauchs Prinzregentenstraße hin zu einem großzügigen und belebten Platz. Der fehlt dieser Stadt noch!
Sollte das Niveau zum Garten hin zu flach sein für Treppen, können auch erst zwei Stufen hinaufführen, die oberste breiter, zum Sitzen und Gehen gedacht, bevor dann wieder drei hinabgehen.
Garten oder Haus der Kunst - Was ist hier Denkmal?
In persönlichen Diskussionen zu der oben vorgeschalgenen Idee erfahre ich häufig, dass das Haus der Kunst als Denkmal erhalten bleiben müsse, egal aus welcher Zeit! Gerade in einer Demokratie dürfe man nicht zum Bilderstürmer missliebiger Symbole und Gebäude werden.
Darf ich an dieser Stelle aber einfach mal fragen, was denn das erhaltenswürdige Denkmal eigentlich ist und ursprünglich war? Ist es nicht der Englische Garten als Meisterleistung der Gartenbauarchitektur in welchen später das Haus der Kunst hineingepflanzt worden ist. Wäre in diesem Sinne nicht eine Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes des Gartens, wie von Hege Wiedebusch vorgeschlagen, wünschenswert!
Als Denkmäler der 30er Jahre blieben Musikhochschule und Ägyptische Staatssammlung.
Grundsätzlich ned schlcht, nur ...
... ist doch genau das Konzept, das in den Nachkiregsjahren verfolgt wurde, das Richtige:
Dem Ungeist von einst den eigenen Geist diametral entgegensetzen!!!
Dieses nur einer bestimmten "Art" von "Kunst" geöffnete Haus so wie es ist (wenn auch renoviert?) allen Formen der Kunst öffnen!
Gleiches gilt für das alte Partetagsgelände in Nürnberg, das müsste man dann ja auch abreißen.
Nein, stattdessen in das hufeisenförmige Kongreßzentrum alles verfrachten was die _Nazis verachteten, z.B. die Geistewissenschaftlichen Fakultäten der Julius-Alexander-Uni.
Dann den Innenhof gläsern überdachen und einhausen, dann begrünen (ähnlich dem Kempinski am Airport) ... wunderbar.
@grundsätzlich ned schlecht, nur...
In einem Kommentar zu meiner Idee Gartenphilharmonie statt Isarphilharmonie hat Herbert Gerhart Schön einen ähnlichen Gedanken vertreten wie sie, dass quasi eine Heilung des Baus dadurch erfolge, dass hier heute gerade jene Kunst ausgestellt werde, die damals verfehmt war. Nur, darum allein geht es nicht! Das Gebäude hat eine (damals so gewollte) Wirkung. Es strahlt eine alles vernichtende Macht aus! Viele der darin Arbeitenden spüren das auch, manchen ist es sogar bewußt. Das Gebäude macht krank und es tut der Kunst Gewalt an! Richtig damit zurecht kommen kann nur Kunst, die ihrerseits monumental wirkt und ähnlich absolut wirkt (Gursky) oder die gerade mit dieser politischen Gewalt bewusst spielt (Ai Wewei). Zudem riegelt der Bau auf gewaltsame Weise auch den Englischen Garten ab, der an dieser Stelle einmal viel besser zur Geltung kam und zur Stadt hin offen war. Ich bin mir dessen bewusst, dass wir das heute nicht mehr unbedingt so wahrnehmen, da uns das Haus der Kunst von Kindesbeinen an begleitet hat, es ist eine Sehgewohnheit geworden und erinnert uns mit der Säulenarchitektur irgendwie an die Antike, nur, das trügt! Der alte Direktor Vitali war sich der gewaltsamen Wirkung bewusst, entsprechend gestaltete er die Innenräume um. Dercon legte die Monumentalität im Innern wieder frei, nichts ahnend, welchen Geist er da aus der Flasche entließ! Am besten, man nimmt diesem Geist sein Haus und reißt es ab! Kein politisches sondern ein gestalterisches Bekenntnis!