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Solidarische und engagierte Stadtgesellschaft
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Erzieherinnen besser anwerben und besser bezahlen

Es ist mittlerweile bekannt: der Kita-Ausbau in München scheitert daran, dass es zu wenig ausgebildete Erzieherinnen in München gibt. Es gibt Geld, um Räumlichkeiten anzumieten, Kindergärten auszubauen etc. Aber niemanden, der die Kinder betreuen kann.

Der Hauptgrund? Der Job ist unattraktiv. Er ist schlecht bezahlt: eine Erzieherin verdient für ihren anstrengenden Vollzeitjob etwa 1100 Euro netto. In München ist das zu eindeutig zu wenig.
(z.B. von den Erzieherinnen in unserer Krippe haben drei Nebenjobs, sitzen an der Kasse oder bedienen - neben einem Vollzeitjob!). Solange sich das nicht ändert, wird es in München nicht genug Personal geben und die Situation noch angespannter.
Deshalb hier nur einige Vorschläge zur Verbesserung der Situation verbessern kann:

1. Lohn-Tarif für Erziehungsberufe erhöhen - evtl. sogar mit einem Sondererlaß für München (wie es ihn früher häufig im öff. Dienst gab) - verzichtet man auf das Betreuungsgeld, wird genug Geld da sein

2. Sozialer Wohnungsbau: die Stadt sollte Erzieherinnen eine günstige Wohnung zur Verfügung stellen, damit sie in München leben können

3. Abschlüsse aus anderen Bundesländern/Ausland anerkennen: der Freistaat weigert sich, z.T. Abschlüsse von Erzieherinnen aus anderen Bundesländern, verwandten Berufszweigen (z.B. Tagesmütter) bzw. aus dem Ausland (Österreich, Schweiz) anzuerkennen. Das verhindert, dass qualifiziertes Personal nach München kommt.

4. Betreuungsgeld abschaffen, Geld in Erzieherinnen und Kita-Ausbau!

Schlagworte: Bildung, Kinderbetreuung
41 Teilnehmer/innen unterstützen den Vorschlag
1 Teilnehmer/innen sind neutral
1 Teilnehmer/innen lehnen den Vorschlag ab

Erklärung: Die Bewertung dient der Ermittlung der besten 10 Ideen. Weitere Infos dazu in den „Häufigen Fragen“.

Kommentar Nr. 8

Antwort der Verwaltung

8

Sehr geehrte/r rgutwald,

in der Tat gibt es zu wenig Erzieherinnen und Erzieher, die den Kindertageseinrichtungen in München im Moment zur Verfügung stehen. Zentral zum Verbleib im Beruf sind die Arbeitsbedingungen und die mögliche Qualität in der jeweiligen Kita. Erzieherinnen wollen ihre Arbeit gut machen. Hier kann sich München auf jeden Fall sehen lassen.

Das Gehalt spielt natürlich, vor allem in einer teuren Metropole, eine ebenfalls große Rolle. Es ist nicht so schlecht, wie Sie es beschreiben. Eine Erzieherin in München, die nach dem Tarifvertrag im Öffentlichen Dienst bezahlt wird, erhält als Einstiegsgehalt 2483,00 Euro brutto inklusive Münchenzulage. Das sind je nach persönlicher Situation etwa 1600,00 Euro netto. Das Gehalt steigt dann je nach Berufserfahrung bis 3143,00 Euro brutto. In Zukunft wird es Aufgabe der Gewerkschaften sein, ein der langen Ausbildung und den hohen Anforderungen angemessenes Gehalt bei den Verbänden der Arbeitgeber durchzusetzen.

Aktuell wird im Stadtrat ein Antrag bearbeitet, der eine Vielzahl von Verbesserungswegen vorsieht. Unter anderem soll die Versorgung mit Werkmietwohnungen bei der Stadt München deutlich verbessert werden. Freie und private Träger von Kindertageseinrichtungen kümmern sich auch zunehmend um Unterstützung bei der Wohnungsversorgung ihres Erziehungspersonals.

Der Abschluss "staatlich anerkannte Erzieherin" ist ein bundesweiter Berufsabschluss. Es ist egal, in welchem Bundesland die Ausbildung absolviert wurde, die Berufstätigkeit als pädagogische Fachkraft in Kindertageseinrichtungen ist überall möglich. Auch die Anerkennung sonstiger Abschlüsse ist seit Einführung des neuen Gesetzes 2005 erheblich flexibilisiert. Es erfolgen Einzelfallentscheidungen, die Ausbildung, Praxis und Fortbildungen berücksichtigen. Eine qualifizierte Ausbildung im Bereich der frühkindlichen Bildung wird anerkannt, auch wenn sie in einem anderen Land absolviert wurde. Wichtig sind natürlich gute deutsche Sprachkenntnisse. Wir müssen aufpassen, dass keine Dequalifikation stattfindet. Die besten Schulabgängerinnen und -abgänger sollen sich für eine Ausbildung in der frühkindliche Bildung entscheiden. Daher kann z. B. eine Tagesmutter nicht in einer Kita arbeiten. Diese Ausbildung ist in keiner Form mit der einer Erzieherin vergleichbar (dauert in Bayern nach der Realschule fünf Jahre).

Die Stadt München und die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege organisieren im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles, um die Situation im Erziehungsdienst zu verbessern. Auf einen Beschluss zum Betreuungsgeld haben wir hier keinen direkten Einfluss. Sie haben Recht, jeder Steuereuro kann nur ein mal ausgegeben werden. Die Bundespolitik setzt hier Prioritäten.

In München gibt es jetzt sieben Fachakademien für Sozialpädagogik anstatt bisher vier. Die Ausdehnung der Ausbildungskapazitäten wird uns helfen. Durch wirklich gute pädagogische Arbeit müssen die Münchner Kitas weiter für Erzieherinnen attraktiv bleiben. Auf diesem Weg könnten auch solche, die den Beruf verlassen haben, zurückgewonnen werden. Denn es ist eine sinnstiftende und erfreuliche Aufgabe, mit Kindern jeden Tag die Welt neu zu entdecken.

Mit freundlichen Grüßen
Referat für Bildung und Sport

Kommentar Nr. 1

schnell handeln

1

Erzieher sind im übrigen auch gefragt!
Evtl. Ausbildung kürzen aber nicht an Qualität sparen, mehr zahlen, Ausbildungen anerkennen.
Das gleiche wünsche ich mir auch für AltenpflegerInnen.
(Ich denke aber das ist Zuständigkeitsbereich des Landes und nicht der Stadt?)

Kommentar Nr. 2

Klar: auch Erzieher!

2

Hallo AISCh,
Zuständigkeit: teils, teils, da sind die Modelle unterschiedlich.
Und stimmt: Erzieher sind natürlich auch gemeint, da hätte ich neutraler formulieren sollen.
Die Stadt kann ja auch anstreben, mit dem Bundesland zusammenzuarbeiten, zumal bei brisanten Themen...

Kommentar Nr. 3

Bitte keine Almosen- Erzieher haben Anspruch auf leistungsgerechte Bezahlung

3

Der Beruf der Erzieherin - in D einer der schwersten -, und schlechtbezahltesten-! Frankreich bezahlt Erzieherinnen wie Lehrer, sie sind gesellschaftlich anerkannt und geschätzt. Bei uns findet der Beruf weder Ansehen, noch Anerkennung. Erzieher ( 5 J. Ausbildung!) müssen heute im Gegensatz zu vor 30 Jahren, Aufgaben übernehmen, die früher von den Eltern als IHR Job betrachtet wurde. Dass Erzieherinnen 3jährigen die Windeln wechseln müssen wobei Mädchen durchschnittl. ab ca. 1 Jahr und Jungs vielleicht etwas später die Verbindung herstellen können von sich anbahnendem Harn- /Stuhldrang und dem folgenden Entleeren von Blase und Stuhl, ist Pampers & Co. gedankt. Abgesehen von den Mill. Windeln die ca. 2 J. länger Mülltonnen verstopfen als nötig ist es eine Zumutung für Erzieher, einem 3jährigen Exkremte die stinken wie die eines Erwachsenen,vom Unterkörper wischen zu müssen, . Es geht weiter von einzuübendem Sozialverhalten, was kein Elternhaus mehr lehrt, über Kulturtechniken wie: Die Hand geben, jemanden anschauen beim Grüßen, mit Messer und Gabel essen, zu wissen, was das Wort "Nein" bedeutet, Fähigkeiten zu trainieren, Schleifen binden, anziehen. Solch nichtskönnende, nichterzogene Kinder galten früher als "verwahrlost", waren Ausnahme, sind heute Standard. Erzieherinnen müssen das abdecken, Defizite ausgleichen UND Bildung vermitteln wozu die Eltern entweder 0 Zeit haben, 0 Bock- oder zu dumm sind und das alles für lächerliche €1100,--. Das Doppelte ist noch zu wenig!

Kommentar Nr. 4

Empfehlung der Moderation

4

Liebe E.W.,

vielen Dank für Ihren Kommentar.
Wir würden Sie jedoch bitten, etwas neutraler zu argumentieren. Formulierungen wie z.B. "Solch nichtskönnende, nichterzogene Kinder (...) sind heute Standard. Erzieherinnen müssen das abdecken, Defizite ausgleichen UND Bildung vermitteln wozu die Eltern entweder 0 Zeit haben, 0 Bock- oder zu dumm sind ..." können möglicherweise zu unnötigen Anspannungen in der Diskussion führen. Ihr Standpunkt wird sicherlich auch ohne Verallgemeinerungen verständlich.

Vielen Dank und beste Grüße
Katarzyna Kowala-Stamm
Moderation

Kommentar Nr. 5

Vielen Dank der Moderation...

5

...denn leider helfen zu emotional oder einseitig geführte Diskussionen weder den Eltern noch den Erzieherinnen. Im übrigen: die meisten Erzieherinnen, die ich kennen gelernt habe, mögen ihren Job und die damit verbundenen Aufgaben. Ebensowenig sehen es die Eltern bei uns als "Verantwortungsabgabe" die Kinder z.B. in eine Krippe zu schicken, wo die Kinder mit Gleichaltrigen zusammen sein können, ihr soziales Verhalten einüben können, spannende Projekte angeboten werden etc. Ohne eine gute Erziehung von zu Hause aus, wird sich ein Kind kaum in der Krippe und auch nicht im Kindergarten einfinden können.
Eltern, die wirklich "keinen Bock" haben, finden sich in den Krippe und Kindergärten auch sehr wenig. DAfür ist das System viel zu anstrengend, man muß sich monatelang dahinter klemmen, dass man überhaupt einen Platz bekommen, Kontakte knüpfen etc.
Kurz und ohne Polemik: Krippen und vor allem Kindergärten sind Bildungs- und Integrationseinrichtungen, die für die Entwicklung von Kindern heutzutage unerläßlich sind. Kinder haben einen Anspruch auf einen GUTEN Platz, ebenso wie die Eltern.

P.S. Die Einordnung von Erzieherinnen in das Bildungssystem und sie den Grundschullehrern gleich zu stellen, finde ich da tatsächlich folgerichtig.

Kommentar Nr. 6

Man muss manchmal provozieren um Denkprozesse in Gang zu setzen

6

Liebe Frau Kowala-Stamm, liebe/r Leser/in
Es fällt mir immer wieder auf, dass ein Großteil der Elternschaft nur zu gerne ihre Kinder tagsüber abgibt um ihren häufig lukrativen Jobs nachgehen zu können, die ihnen dann wiederum, das ist leider so, wenig Zeit lassen sich selbst um die Erziehung ihrer Kinder kümmern zu können. In den meisten Köpfen aber spukt die Idee dass der Beruf der Erzieherin wenig anspruchsvoll ist, man müsse ja nur mit den Kindern spielen, das sei doch keine richtige Arbeit. Es gibt keine Lobby für die Erzieherinnen, nichteinmal die Eltern können realisieren, wie schwer die Arbeit mit einer Gruppe von Klein- oder Vorschulkindern ist, obwohl sie jeden Montag froh sind, die Kinder nach einem anstrengenden Wochenende mit ihnen wieder in der Kita abgeben zu können. Ihre Arbeit erscheint ihnen wie ein Spaziergang, verglichen mit einem Tag in dem sie ihr Kind selbst betreut haben. Aber den Gedankensprung was
ein Arbeitstag mit 15-25 Kindern bedeutet, können sie nicht machen.
Da wird nach Zuschlägen, Vergünstigungen, sprich Almosen für die Erzieherinnen verlangt, statt Ihnen ein adäquates Grundgehalt zuzugestehen, aus dem sie ihren Lebensunterhalt finanzieren können, ohne auf staatliche Beihilfen angewiesen zu sein. Das würde helfen, sich anerkannt und WERTVOLL zu fühlen, wirkte sich 100% positiv auf die Qualität der Arbeit aus! Wieviel ist die Betreuung unserer Kinder wert? Wollen wir wirklich eine Betreuung NUR auf Hartz IV-Niveau?

Kommentar Nr. 7

es geht hier nicht um Almosen...

7

...sondern darum, wie im Text angegeben (!), den Tarif zu erhöhen. Genau das bedeutet, ein angemessenes Grundgehalt zu bezahlen. Soweit sollten Sie sich den Vorschlag schon ansehen.
In München braucht es aber oft noch mehr, was durch einen zusätzlichen Aufschlag ausgeglichen werden kann, wie etwas früher bei Lehrern oder Dozenten der Fall.
Auf den Rest ihres Postings gehe ich nicht ein, dazu ist alles gesagt. Ich finde es sehr trausrig, dass wir uns als Eltern, die wir uns für einen bestimmten Erziehungs- und Lebensweg entschieden haben, vorwerfen lassen müssen. wir würden unsere Kinder nicht genug lieben. Als ob es nur einen richtigen Weg gäbe. Sie wissen, was richtig ist, für alle Eltern? Das ist schön, ich habe es leider noch nicht herausgefunden. Alles, was ic ich weiß ist, dass ich das Richtige für meine Tochter und meine Familie tue. Wenn ich mich deswegen beschimpfen lassen muß, so sei es.