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Die Bewertung ist abgeschlossen. Die am besten bewerteten Ideen finden Sie unter "Beste Ideen"
Qualitätsvolle und charakteristische Stadträume
8 57

Dem baukulturellen Erbe Zukunft geben. Sieben Punkte, damit München München bleibt

Münchens bauliches Erbe und seine gewachsenen Strukturen sind das Kapital der Stadt. Sie bilden das Fundament für die Identifikation der Bürger mit der Stadt und die hohe Lebensqualität. Sie sind Markenzeichen, die die Stadt unverwechselbar machen. Dies gilt nicht nur für die berühmten Wahrzeichen, sondern auch für die unscheinbaren Denkmäler der Stadt- und Architekturgeschichte vom Zentrum bis an den Stadtrand.
Dieses bauliche Erbe ist angesichts des Wachstumsdrucks zunehmend in Gefahr. Die Stadt sollte daher alles tun, um zum Erhalt beizutragen:
1) Denkmaleigentümern alle Möglichkeiten zum Erhalt aufzeigen. Vermittlung sanierungswilliger Käufer. Das Bewusstsein für den Wert des historischen Erbes stärken.
2) Wissen zusammenführen, das für die Eintragung von Gebäuden von (stadt-)geschichtlicher, künstlerischer, städtebaulicher u.a. Bedeutung in die Denkmalliste nötig ist.
3) Eingegangene Anträge zum Abbruch von Baudenkmälern im Internet bekannt machen und das Engagement bürgerschaftlicher Kräfte zum Erhalt nutzen.
4) Instrumente zum Erhalt von Strukturen und Bauten ausschöpfen (Bebauungspläne, Erhaltungssatzungen).
5) Für leerstehende historische Gebäude gemeinsam Nutzungen entwickeln. Eine Denkmalbörse einrichten.
6) Förderprogramme entwickeln, etwa für den Erhalt historischer Substanz in den Vorstadt- bzw. Gartenstadtvierteln.
7) Bei Großprojekten (z.B. Modernisierung des Hauptbahnhofs, Kongresssaal Deutsches Museum) für den Erhalt der historischen Substanz stark machen.

Schlagworte: Bürgerbeteiligung, Architektur, Denkmalschutz, Städtebau
52 Teilnehmer/innen unterstützen den Vorschlag
3 Teilnehmer/innen sind neutral
2 Teilnehmer/innen lehnen den Vorschlag ab

Erklärung: Die Bewertung dient der Ermittlung der besten 10 Ideen. Weitere Infos dazu in den „Häufigen Fragen“.

Kommentar Nr. 8

Antwort der Verwaltung

8

Sehr geehrtes Denkmalnetz Bayern,

es gibt in München ca. 8.500 Gebäude und 75 großflächige Ensembles, die unter Denkmalschutz stehen. Damit ist sichergestellt, dass wesentliche Teile der Stadt nur geändert werden können, wenn die Zeile des Denkmalschutzes beachtet werden.
Zur den von Ihnen genannten 7 Punkten folgendes:

1.) Eine der Hauptaufgaben der Unteren Denkmalschutzbehörde ist die Beratung. Dazu bietet sie feste Sprechzeiten an und kommt auch vor Ort, um die Details zu besprechen. Damit besteht in München ein umfangreiches Beratungsangebot im Spannungsfeld zwischen dem Wunsch nach Modernisierung und Bewahrung der erhaltenswerten Substanz.

2.) Ob ein Gebäude die Voraussetzungen bietet um in die Denkmalliste aufgenommen zu werden, entscheidet das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege. Dabei wird es durch die Landeshauptstadt München bei der Recherche und der Beurteilung unterstützt.

3.) Die Veröffentlichung im Internet von Abbruchanzeigen für denkmalgeschützte Gebäude wäre aus datenschutzrechtlichen Gründen nur möglich, wenn die Antragsteller und Eigentümer dem ausdrücklich zustimmen würden. Das dadurch entstehende lückenhafte Bild macht eine solche Darstellung wertlos.

4.) Der Erlass von Erhaltungssatzungen zur Bewahrung der städtebaulichen Eigenart eines Gebietes ist an strenge Voraussetzungen geknüpft. Hier liegen die rechtlichen Hürden an die Einheitlichkeit der vorgefundenen Baustruktur sehr hoch, so dass in der Regel solche Satzungen ausscheiden.
Die allermeisten Bauquartiere haben sich seit ihrer Entstehung so stark verändert, dass die Grundlagen für eine solche Satzung meist nicht mehr gegeben sind; dies wurde an verschiedenen Siedlungen im Stadtgebiet intensiv untersucht.
Werden Bebauungspläne aufgestellt, so ist es inzwischen Regel, dass mit Wettbewerben, Beratungsgremien und Gestaltungsleitfäden ein hohes Maß an Qualität und Gestaltung gesichert wird. Dabei werden wertvolle und denkmalgeschützte Gebäude soweit wie möglich in der Planung berücksichtigt und im Bebauungsplan vermerkt.
In Bereichen, in denen kein Bebauungsplan existiert, die aber dennoch von städtebaulicher oder baugeschichtlicher Bedeutung sind, wird bei besonderen Vorhaben regelmäßig die Stadtgestaltungskommission eingeschaltet. Diese beurteilt, ob sich ein Gebäude aus gestalterischer Sicht angemessen in die Umgebung einfügt.
Der Landeshauptstadt geht es aber nicht nur um den Erhalt des baukulturellen Erbes, sondern auch um die zeitgemäße Weiterentwicklung des Stadtgefüges unter der Berücksichtigung vorhandener Qualitäten.

5.) Die Untere Denkmalschutzbehörde berät zu möglichen Nutzungen von leer stehenden Gebäuden. Denkmalgeschützte Immobilien können bereits jetzt über die Homepage des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege gesucht werden:
http://partner.immowelt.de/blfd-bayern/include/suche.asp?cs=1

6.) Im Bereich der Denkmalpflege existieren einzelne Förderprogramme. Maßnahmen zur Erhaltung von Baudenkmälern sind zudem steuerbegünstigt. Auch die Landeshauptstadt München bietet seit vielen Jahren ein eigenes Förderprogramm zur Instandsetzung von Baudenkmälern und Traditionsgaststätten. Demnächst soll diese Förderung auf Projekte erweitert werden, die im Sinne der Stadtbildpflege zur Aufwertung von Orts- und Dorfkernensembles beitragen.

7.) Die Untere Denkmalschutzbehörde wird bei Baugenehmigungsverfahren und bei Großprojekten immer dann beteiligt, wenn Denkmalschutz betroffen ist. Gemeinsam mit dem Bayer. Landesamt für Denkmalpflege und dem Heimatpfleger der Landeshauptstadt München werden dann Anregungen und Änderungsvorschläge eingebracht, bzw. Umplanungen gefordert.

Beste Grüße,
Referat für Stadtplanung und Bauordnung, Lokalbaukommission

Kommentar Nr. 1

Sehr guter Vorschlag...

1

...mir fehlt aber noch ein wichtiger Punkt:
8) Rekonstruktionen (speziell in der Altstadt).

Bernhard

Kommentar Nr. 2

Weitere Ideen zum Thema Denkmalschutz

2

Liebe Teilnehmende,

weitere Ideen zum Thema Denkmalschutz finden Sie, unter anderem, hier:

http://muenchen-mitdenken.de/vorschlag/finger-weg-vom-finanzgarten

http://muenchen-mitdenken.de/vorschlag/dem-baukulturellen-erbe-zukunft-g...

oder über die Schlagwortwolke:
http://muenchen-mitdenken.de/diskussion?schlagwort=Denkmalschutz

Weiterhin viel Spaß beim Bewerten, Kommentieren und Diskutieren.
Beste Grüße,
Katja Kockel (Moderation

Kommentar Nr. 3

100 Punkte!

3

Danke für diese herausragende Idee!!!!

Diesen Plan sollte man jedoch ebenso den Architekten vorlegen, denn die unsägliche Betonschachtel-Edelstahl-Glas-Barbarei verbreiten schließlich diese.

Kommentar Nr. 4

Im Prinzip kein schlechter Vorschlag,

4

ich finde aber, dass gerade historische Gebäude nur dann richtig zur Geltung kommen, wenn sie von moderner, zeitgenossischer Architektur flankiert werden. Es geht also nicht nur ums Bewahren, man muss die Schönheit einer Stadt auch präsentieren. Allzuoft gehen einzelne Schmuckstücke im Einerlei unter, weil sich sich gegenseitig ausstechen. Erst Gegensätze bringen das Besondere zum leuchten. Natürlich darf man dann keine Einheitsbrei-Monokultur-Architektur neubauen. Mut zum Außergewöhnlichen ist gefragt.

Kommentar Nr. 5

auch gute Bauten des 20.Jh schützen!

5

Ich unterstütze diesen Vorschlag mit folgender Ergänzung:
Die Denkmalpflege muß endlich die Scheuklappen abnehmen gegenüber den Bauzeugnissen des 20.Jh. Nachdem bereits einige wichtige Zeugnisse verloren gegangen sind (Luckhardt Bau, Schwarzes Haus, Schwabylon) sollte dieses Erbe endlich kritisch, aber unvoreingenommen nach Schutzwertem gesichtet werden. Hier wären z.B. die Bauten der TUM an der Theresienstraße (Nordgebäude) von Werner Eichberg oder das Postgebäude an der Fraunhoferstraße (Vorhoelzer-Schule) zu nennen.
So fortgeschritten und aufgeklärt unsere Gesellschaft zu sein scheint, ist sie wie zu allen Zeiten Opfer von Moden. Es sei daran erinnert, dass der klassizistische Architekt Friedrich von Gärtner (Ludwigstraße) das Rokoko-Treppenhaus von Cuviller in der Residenz hat abreißen lassen, weil es seinen Stilvorstellungen nicht entsprach. Aus heutiger Sicht kaum nachvollziehbar! Es geht nicht um Stil, es geht um Qualität!

Kommentar Nr. 6

zu Punkt 5: Verweis auf Kommentar zum Vorschlag "Münchner Filmhaus"

6

Ich zitiere mich:

Kommentar Nr. 40
Geschrieben von Zukunftspfadfinder am 10. Mai 2012 - 15:07
Münchner Filmhaus

Wie wäre es mit dem teilweise leerstehenden Hauptzollamt an der Donnersberger Brücke ?

Ich träume schon lange von einer Open Space Veranstaltung (mit World Cafe) für dieses Gebäude, damit aus allen gesammelten Ideen ein kreativer Ort für alle MünchnerInnen werden kann.
Das Gebäude müsste die Stadt dem Bund abkaufen.

Ich wünsche mir, dass diese Vision Realität wird.

Am 1.7.12 veranstaltet der Zoll einen Tag der offenen Tür auf dem Gelände. Vielleicht kommen ja da schon die ersten zusammen, um eine Aktionsgemeinschaft zu gründen...
Erkennungszeichen: Wäscheklammer

Kommentar Nr. 7

zu Punkt 5: Verweis auf Kommentar zum Vorschlag "Münchner Filmhaus"

7

Ich zitiere mich:

Kommentar Nr. 40
Geschrieben von Zukunftspfadfinder am 10. Mai 2012 - 15:07
Münchner Filmhaus

Wie wäre es mit dem teilweise leerstehenden Hauptzollamt an der Donnersberger Brücke ?

Ich träume schon lange von einer Open Space Veranstaltung (mit World Cafe) für dieses Gebäude, damit aus allen gesammelten Ideen ein kreativer Ort für alle MünchnerInnen werden kann.
Das Gebäude müsste die Stadt dem Bund abkaufen.

Ich wünsche mir, dass diese Vision Realität wird.

Am 1.7.12 veranstaltet der Zoll einen Tag der offenen Tür auf dem Gelände. Vielleicht kommen ja da schon die ersten zusammen, um eine Aktionsgemeinschaft zu gründen...
Erkennungszeichen: Wäscheklammer